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Im Dorfkern entsteht eine Tempo-20-Zone
Von Andrée Getzmann
Schon bald heisst es im Stanser Dorfkern an vielen Orten: Fussgänger haben Vortritt. In der Spittelgasse, der Pfauengasse, der Schmiedgasse, der Spielgasse, der Marktgasse, der Mürgstrasse und auf dem Rathausplatz will der Gemeinderat Tempo 20 einführen. Die entsprechenden Signalisationstafeln und Bodenmarkierungen werden – vorbehältlich möglicher Beschwerden – im Sommerhalbjahr angebracht. «Mit der Geschwindigkeitsreduktion soll die Verkehrssicherheit verbessert und die Aufenthaltsqualität erhöht werden», sagt die zuständige Gemeinderätin Sarah Odermatt. Durch die Einführung einer Begegnungszone könne man dieses Ziel auf den betroffenen Strassen und Gassen, auf denen sich viele Fussgängerinnen und Fussgänger bewegen, erreichen.
Auch für Velofahrer heisst es bremsen
Nicht nur die Autofahrer sollen vom Gas, sondern auch die Velo- und E-Bike-Piloten. «Insbesondere in der Schmiedgasse besteht ein erhöhter Anteil an Veloverkehr», erklärt Sarah Odermatt. Dieser hat in einer Begegnungszone keinen Vortritt mehr vor den Fussgängerinnen und Fussgängern. Man erhofft sich dadurch, dass die Velofahrer vorsichtiger fahren. Für die entsprechende Aufmerksamkeit an unübersichtlichen Stellen soll eine flächige Bodenmarkierung sorgen. Insgesamt würden insbesondere Schulkinder, Anwohnerinnen und die Kunden der Dorfläden und Restaurants profitieren, führt die Gemeinderätin aus. Zudem entstehe durch den Anschluss an die Tempo-20-Zone in der Nägeligasse eine durchgehende Begegnungszone.
Was ist mit dem Dorfplatz?
Ausgenommen von der künftigen Tempo-20-Zone ist der Dorfplatz selbst: Dort bleibt es bei Tempo 30. Der Grund dafür ist ein praktischer, wie Simon Fontana, Leiter Bauamt, erklärt. «Es müssten an allen Einfahrten des Dorfplatzes Schilder und Bodenmarkierungen angebracht werden.» Das Problem: Wenn überall am Platz Schilder stehen, dann wäre dies zu unübersichtlich. Vom Tisch ist Tempo 20 auf dem Dorfplatz damit aber nicht: Laut dem Verkehrskonzept der Gemeinde ist eine Begegnungszone auch auf dem Dorfplatz und auf Bereichen der Stansstaderstrasse zu prüfen. Die Baudirektion Nidwalden hat zum Verkehr in Stans einen runden Tisch mit den Gemeinden Stans und Ennetmoos und mit Vertreterinnen und Vertretern der Landratsfraktionen initiiert. Dabei werden laut Sarah Odermatt nebst einer Entlastungsstrasse «Stans West» auch flankierende Massnahmen im Dorfzentrum diskutiert. «In diesem Rahmen thematisiert der Gemeinderat auch Möglichkeiten für die Erweiterung einer Begegnungszone im Bereich des Dorfkerns, inklusive Dorfplatz.»
Der Anstoss für die Verkehrsberuhigung im Dorfkern kam von den Anwohnenden. Die Massnahme entspricht dem Verkehrskonzept Stans, wonach die Verkehrsberuhigung im Dorfkern vorgesehen ist. Die Einführung der Begegnungszone wird nun vom Gemeinderat dem Kanton Nidwalden beantragt, dem die weitere Verfahrensleitung zukommt und der daher die öffentliche Auflage vornehmen wird. Dann ist es auch möglich, Beschwerde zu erheben.