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Besseres Licht für weniger Geld
Betrieb günstiger – mit Auswirkungen auf die Gemeinderechnung.
Von Peter Steiner
Entwickelt wurde die «Light-Emitting Diode», kurz eben LED, schon vor mehr als 50 Jahren vom amerikanischen Physiker Nick Holonyak. Bis sie sich im Markt aber als ernsthafte Konkurrentin der traditionellen Glühbirne und der Neon-Röhren ihren Platz erstreiten konnte, dauerte es Jahrzehnte. Die Kommission Energiestadt der Gemeinde setzte sich bald nach ihrer Gründung 2001 engagiert dafür ein, das alternative Leuchtmittel privaten Haushalten beliebt zu machen. Ihr Argument: Gleiches Licht ist mit einem Fünftel an Strom zu erreichen, was auch heisst, dass die Betriebskosten markant gesenkt werden können.
Auf Augenschein in Altdorf
Was für Private gut wäre, müsste es ja auch für die Öffentlichkeit sein. Die Energiestadt-Kommission sann nach sinnvollen LED-Einsatzmöglichkeiten und stiess dabei auf die Strassenbeleuchtung. Unsicher über die Wirkung der alternativen Leuchtmittel, wagte sie sich zum Augenschein nach Altdorf. Der Urner Hauptort hatte einen ganzen Strassenzug umgerüstet, und bei den jährlichen Treffen der Urschweizer Hauptorte war der zuständige Gemeinderat des Lobes voll: Kommt und schaut! Und tatsächlich: Lichtstärke und Lichtführung erschienen optimal, Blendwirkung: keine.
Startschuss im Langmattring
Sofort liess sich der Gemeinderat von den Vorzügen des neuen Systems überzeugen. «Im Langmattring wird die bestehende Beleuchtung ersetzt», liess er sich 2010 vernehmen und fügte an: «Zur Auswahl standen vier verschiedene Systeme. Nach intensiver Prüfung hat sich der Gemeinderat für eine moderne LED-Strassenbeleuchtung entschieden, die gutes Licht bei deutlich geringerem Energieverbrauch bietet.» Dem Pilotprojekt folgte Zug um Zug die Umstellung in anderen Strassen, wobei diese meist in Verbindung mit integralen Sanierungsprojekten realisiert wurde. Erfreut konnte der zuständige Sachbearbeiter beim Bauamt, Markus von Holzen, anlässlich seiner kürzlichen Pensionierung feststellen: «Der zehnjährige Gesamtplan aus dem Jahre 2014 ist umgesetzt.»
Auch die Rechnung stimmt
Zweifel am Licht hegt wohl niemand mehr – aber geht auch die Rechnung auf? Gemeinderätin Sarah Odermatt bejaht dies mit Überzeugung und verweist auf die Statistik, die seit 1999 für jeden Anschluss geführt wird. Im Jahre 2013 bezogen diese zusammen 351'200 kWh, 2023 waren es nur noch 232'100 kWh – und dies trotz Erweiterung der Leuchtstellen. So hat sich auch der Aufwand merklich reduziert. «Jetzt unternehmen wir den nächsten Schritt in Richtung Optimierung: Neue Leuchten strahlen nur noch bei Bedarf, das heisst, wenn sich Personen in ihrem Bereich bewegen.» Es ist dies zweifellos eine intelligente Reaktion auf die immer wieder befürchtete Strommangellage.